Der Wald ist Klimaschützer Nr. 1!Daher spielt die Waldwirtschaft auch eine so zentrale Rolle im Kampf gegen den Klimawandel.
Klimaschutzleistungen
Wald
Der Wald leistet einen erheblichen Beitrag zu den nationalen Klimaschutzanstrengungen: Jeder Hektar Wald absorbiert im Jahresdurchschnitt 8 Tonnen CO2. Diese 8 Tonnen lassen sich auf Grundlage des Gutachtens des wissenschaftlichen Beirats für Waldpolitik zur Klimaschutzleistung der Forstwirtschaft herleiten.1 Konkret wird darin die Senkenleistung von Wäldern und des Holzproduktespeichers sowie die stoffliche Substitutionsleistung erfasst. Für Deutschland ergibt sich daraus die Zahl 7,98 Tonnen bzw. 8 Tonnen CO2-Äquivalente je Hektar und Jahr. Dieser Wert berücksichtigt alle klimarelevanten Effekte des Zuwachses und der nachfolgenden Holzverwendung (siehe hierzu auch Bitter und Neuhoff 2020).2 Ein gutes Drittel der Fläche Deutschlands ist bewaldet; das sind 11,4 Millionen Hektar Wald. Der Beitrag der deutschen Forst- und Holzwirtschaft zum Klimaschutz spiegelt sich in einer jährlichen Klimaschutzleistung der Forstwirtschaft durch Holznutzung von 127 Millionen Tonnen CO2 wider.
Der gesamte Kohlenstoffeffekt von Wald und Holz kann wie folgt aufgeschlüsselt werden: Durch Photosynthese und Holzzuwachs nehmen unsere Wälder CO2 auf und speichern den Kohlenstoff. Der reine Waldspeicher liegt dabei bei 58 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr. Doch die Speicherfunktion des Waldes ist nicht beendet, sobald das Holz in die Verwendung geht. Der Kohlenstoff bleibt auch nach der Holzverarbeitung in Produkten wie Möbeln oder Gebäuden gebunden. Der zusätzliche Holzproduktespeicher liegt dabei noch einmal bei 3 Mio. Tonnen CO2 im Jahr.
Aber auch neben seinen reinen Speichereffekten hat der Wald noch Einiges mehr zu bieten.
Ein weiterer positiver Effekt der Holznutzung ist, dass endliche fossile Energieträger ersetzt werden (dazu zählen beispielsweise Gas, Kohle oder Öl). Dies geschieht einerseits über die Holzverbrennung, wobei energetisch 36 Mio. Tonnen CO2 substituiert werden. Zum anderen ist es von Vorteil, dass Holzprodukte in der Regel weniger Energie in Herstellung und Entsorgung benötigen als Produkte, die aus anderen Materialien hergestellt werden. Die sogenannte stoffliche Substitution der Holznutzung lässt sich jährlich mit 30 Mio. Tonnen CO2 beziffern.
Zusammengenommen ergibt sich, dass der deutsche Wald mit all seinen Kohlenstoffeffekten pro Jahr den nationalen CO2-Fußabdruck um 127 Millionen Tonnen reduziert.
1 Wissenschaftlicher Beirat Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlicher Verbraucherschutz und Wissenschaftlicher Beirat Waldpolitik beim BMEL (2016): Klimaschutz in der Land- und Forstwirtschaft sowie den nachgelagerten Bereichen Ernährung und Holzverwendung. Gutachten. Berlin. Online unter: https://shorturl.at/lrHK3
2 Bitter, A./ Neuhoff, E. (2020): Modell zur Honorierung der CO2-Bindung im Wald. – In: Holz-Zentralblatt, Jg. 146 (37), S. 671. Online unter: https://shorturl.at/kpyFM