Klimaschützer
forsten auf
Die Forstwirtschaft ist ein regionales Handwerk. Knapp die Hälfte des deutschen Waldes wird von über 2 Millionen privaten Waldbesitzenden bewirtschaftet. Nur 6% des Waldes in Deutschland gehören größeren Betrieben mit mehr als 1000 Hektar Wald. Tatsächlich bewirtschaftet jeder Familienbetrieb im Durchschnitt weniger als 20 Hektar.
Waldbauern kommen aus der Mitte der Gesellschaft. Aber was macht ein Waldbauer? Die wichtigste Aufgabe ist die Bestandssicherung und der Aufbau und Erhalt klimastabiler Wälder. Um die klimaschützende Funktion des Waldes zu erhalten, werden regelmäßig hiebreife Bäume entnommen und weiterverarbeitet sowie neue Bäume gepflanzt. Mit der Nutzung von diesem entnommenen Holz bleibt ein Teil des CO2 dauerhaft in Holzprodukten gebunden.
Ist der Wald krank, kann er seine Klimaschutzleistung nicht mehr dauerhaft erfüllen. Die klimatischen Effekte sind verheerend.
Deutschlandweit stehen Waldbauern aktuell vor ihrer größten Herausforderung. Allein nach den Dürrejahren 2018 und 2019 sind über 285.000 Hektar Wald vertrocknet. Zwar kämpft der Wald gegen den Klimawandel an, jedoch geht dieser nicht spurlos an ihm vorbei. Waldbauern setzen sich aktiv für den Erhalt ihrer Wälder ein. Sie entfernen das Schadholz und forsten den angeschlagenen Wald klimarobust auf.
Der nachhaltig bewirtschaftete Wald leistet einen größeren Beitrag zum Klimaschutz als Waldwildnis. In einem Wald ohne Bewirtschaftung ist die Kapazität, CO2 aufzunehmen, irgendwann ausgeschöpft. Wirtschaftswald hingegen bindet CO2 nicht nur im wachsenden und stehenden Holz, sondern auch im entnommenen und verarbeiteten Holz.
Waldbauern sind damit unsere Klimahelden. Sie zeigen private Initiative für den Wald sowie das Klima und helfen somit der gesamten Bevölkerung. Damit ihre Arbeit auch weiterhin ökonomisch möglich ist, muss die Gesellschaft diese Leistungen endlich angemessen entlohnen.