Berlin. 10. Dezember 2020. Die Waldbesitzer in Deutschland heben anlässlich des 5. Jahrestages des Pariser Klimaabkommens die Klimaschutzleistung ihrer Wälder hervor und erneuern ihre Forderung nach einem Entgelt für deren CO2 Speicherung. „Als größter CO2-Senker überhaupt ist die Forstwirtschaft «Stakeholder Nr.1» in Sachen Klimaschutz des Landes“, erklärt Max Elverfeldt, Vorsitzender Familienbetriebe Land und Forst. Deutschlands Wälder speichern 58 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr. Zusätzlich werden durch Holzverwendung und Substitutionen jedes Jahr weitere 69 Mio. Tonnen CO2 gebunden. Doch die Waldbesitzerverbände warnen mit Blick auf die ambitionierten nationalen und europäischen Klimaziele: „Den permanenten Kraftakt, der hinter diesem Beitrag zur nationalen Klimaschutzanstrengung steckt, können Deutschlands Waldbauern nicht länger alleine stemmen“.
Rechnerisch steht jeder Hektar Wald zwischen Eifel und Erzgebirge im Jahresdurchschnitt für acht Tonnen absorbiertes CO2: Das entspricht ziemlich genau der Pro-Kopf-Emission pro Jahr und Einwohner in Deutschland. In Summe erbringen die 11,4 Mio. Hektar nachhaltig bewirtschafteter Wälder zwischen Bayern und Schleswig-Holstein so eine Klimaschutzleistung von jährlich 127 Mio. Tonnen CO2. „Mit dem Einstieg in eine CO2-Bepreisung ist es logisch und gerecht, dass auch die CO2-Speicherung einen Preis erhält“, erklärt Hans-Georg von der Marwitz, Präsident der AGDW – Die Waldeigentümer.
Ein schlüssiges Modell liegt seit längerem auf dem Tisch. Es orientiert sich an dem stofflichen Anteil des zuwachsenden Holzes, der nicht energetisch genutzt wird. Mit dem festgelegten CO2-Preis von anfänglich 25 EUR würde die Klimaleistungsprämie danach 112,50 EUR pro Jahr und Hektar betragen. Gemessen am Finanzplan der Bundesregierung, der 26,8 Mrd. EUR Klimainvestitionen aus dem Energie- und Klimafonds vorsieht, entspricht die Forderung der Waldbesitzer bezogen auf 11,4 Mio. Hektar Wald nicht einmal fünf Prozent.